Kinder brauchen viel mehr Zeit als Erwachsene, um Gesehenes einzuordnen und zu verarbeiten. Sie orientieren sich an Details und nicht am Gesamteindruck einer Situation.
Ihr Blickfeld ist etwa ein Drittel kleiner als das eines Erwachsenen. Das Umschalten auf Nah- und Fernbereich dauert länger. Das Wahrnehmen von Tiefen, Formen und Farben muss sich erst noch voll ausbilden.
Bis etwa zum vierten Lebensjahr können Kinder ein fahrendes nicht von einem stehenden Fahrzeug unterscheiden. Selbst siebenjährige Kinder neigen dazu, Höhen und Entfernungen zu unterschätzen. Bewegungen von fahrenden Autos können sie bis zum Alter von zehn Jahren nicht richtig einzuschätzen.
Auch ihr Verständnis vom Sehen als Vorgang ist ein ganz anderes: sie können zwischen Sehen und Gesehenwerden nicht unterscheiden.